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Hochsensibilität - Überblick und Tipps für Singles


Die Ausgangslage

Mittlerweile geht man davon aus, dass ca. 15-20 % aller Menschen mehr oder weniger stark bereits seit Geburt mit dem Phänomen "Hochsensibilität" zu tun haben. Dieser Begriff wurde von Frau Dr. Elaine Aron durch Ihre Forschungen Mitte der 1990er Jahre geprägt ("The Highly Sensitive Person", Broadway Books, New York 1996). Abgekürzt spricht man deshalb oft auch von HSP bzw. HSM und meint damit "hochsensible" bzw. "hochempfindliche" Personen.

Sehr häufig ist den betroffenen Personen dieses Phänomen gar nicht bewusst. Selbst Fachleute wie Psychologen, Ärzte, Lehrer etc. kennen diese Thematik oft nicht.


Wie wirkt sich Hochsensibilität aus?

Diese Hochsensibilität zeigt sich häufig darin, dass äußere Eindrücke wie

Geräusche

Gerüche

Stimmungen

Gefühle

optische Veränderungen

Berührungen

Temperaturveränderungen

klimatische Veränderungen

Ungerechtigkeiten

u.a.

zum einen viel feiner und detaillierter wahrgenommen und zum anderen viel intensiver verarbeitet werden.

Dadurch kommt es in bestimmten Situationen viel schneller zu einer Überstimulation bzw. Reizüberflutung und damit zu einer Überforderung. Die Schwelle zum negativen Stress ist somit deutlich niedriger.

Während in anderen Kulturkreisen (z.B. in Asien) hochsensible Menschen ganz selbstverständlich ein hohes Ansehen genießen und sehr oft in für die Gesellschaft bedeutenden Funktionen tätig sind (z.B. als Berater), stoßen solche Menschen im westlichen Kulturkreis im gesellschaftlichen Leben häufig auf Unverständnis. Um sich diese immer wieder auftretenden negativen Erfahrungen zu ersparen, reagieren hochsensible Menschen hierzuzulande deshalb oftmals mit Rückzug und Isolation. Beispielsweise meidet man laute Lokale, Partys, Familienfeste, Betriebsausflüge etc. 

Wer sich näher dafür interessiert, ob und ggf. wie stark bei einem selber eine HSP Thematik gegeben ist, empfehlen wir einen HSP-Test, beispielsweise unter

 http://www.zartbesaitet.net/survey/site.php?a=su_onepage&su_id=1.


Tipps für hochsensible Menschen für einen leichteren Umgang mit HSP im Alltag:


1. Hochsensibilität als besonderes Talent erkennen

Betrachten Sie Ihre Hochsensibilität als besonderes Talent, welches in der Welt dringend benötigt wird und von dem es noch viel mehr geben sollte. Als Anregung hierfür haben wir nachstehend beispielhaft einige Eigenschaften aufgelistet, die unter HSP sehr häufig vorkommen:

  • stark ausgeprägter Gerechtigkeitssinn
  • hohe Intuition
  • hohe Vorstellungskraft für planerische bzw. gestalterische Vorhaben
  • Denken in größeren Zusammenhängen
  • Treffen von wohlüberlegten Entscheidungen
  • große Gewissenhaftigkeit
  • hohes Verantwortungsbewusstsein
  • Perfektionismus
  • man wird als aktiver, einfühlsamer Zuhörer und Gesprächspartner sehr geschätzt
  • großes Harmoniebedürfnis
  • große Lernfähigkeit
  • talentiert mit Krisensituationen umzugehen
  • hohes Maß an Kreativität
  • hohes Maß an Einfühlsamkeit und Achtsamkeit
  • Fähigkeit feine zwischenmenschliche Nuancen wahrzunehmen
  • Fähigkeit zu Tiefgang
  • große Fähigkeit, sich in andere Menschen hineinzuversetzen
  • große Fähikgeit, sich selber weiterzuentwicklen
  • große Kooperationsbereitschaft
  • schnelle Auffassungsgabe
  • hohes Maß an Integrität und Aufrichtigkeit
  • große Fähigkeit viel genauer differenzieren zu können
  • große Fähigkeit Fehler zu finden
  • hohe Konzentrationsfähigkeit
  • große Fähigkeit zur Selbstreflexion
  • große Geduld
  • großes Geschick bei feinmotorischen Arbeiten
  • man spürt oft als erstes, was getan werden muss


2. Akzeptieren Sie sich selbst

Sich seiner eigenen besonderen Talente als HSP bewusst zu werden führt zu einem höheren Selbstwert und zu einer höheren Selbstliebe, was die Grundvoraussetzung für eine erfüllende Partnerschaft ist. Wer sich selbst nicht akzeptiert und liebt, wird auch keinen Partner finden, der einen so akzeptiert und liebt, wie man eben ist. Somit ist also nicht die Hochsensibilität das Problem, sondern die eigene Sichtweise der Dinge. Wer sich seiner Talente bewusst ist und auch die möglicherweise damit verbundenen Folgen wie Reizüberflutung aktiv annimmt und bewusst damit umgeht, wird plötzlich ganz neue Chancen für sich erkennen. Wer also zu seinen Stärken und Talenten steht -statt sich zu verbiegen oder so sein zu wollen wie andere- wird über kurz oder lang auf den Partner treffen, der genau diese Eigenschaften zu schätzen weiß.

 

Wie sagte schon einst der indische Philosoph Osho:

Vergiss die Idee, jemand zu werden - du bist schon ein Meisterstück. Du kannst nicht verbessert werden. Du musst es nur erkennen, realisieren.


3. Setzen Sie Unternehmungen um, die Ihnen guttun

  • für ausreichend Schlaf sorgen
  • für ein wohltuend angenehmes Zuhause sorgen mit ästhetischer, aber reizarmer Innengestaltung
  • ruhige Naturspaziergänge
  • eigener, ruhiger Garten
  • viel Wasser trinken und immer genügend Wasser dabei haben
  • Genießen im Alltag (Musik, Kunst, Wellness etc.)
  • gute Gespräche mit Menschen, die den eigenen Horizont erweitern
  • Lesen (siehe hierzu auch unsere Buchempfehlungen)
  • reizarme Phasen einplanen (z. B. am Arbeitsplatz)


4. Erweitern Sie Ihre eigenen Grenzen

Hilfreich wäre es ferner, seine eigenen Grenzen Schritt für Schritt zu erweitern indem man sich beispielsweise vornimmt, wöchentlich mindestens eine Veranstaltung zu besuchen oder einen Kontakt zu gleichgesinnten Menschen zu bekommen. Diese wird man am leichtesten finden, wenn man Veranstaltungen besucht oder sogar selber organisiert, für die sich hochsensible Menschen im Allgemeinen besonders interessieren wie beispielsweise Yoga, Astrologie, vegane bzw. vegetarische Ernährung, Feng Shui, Meditation, Tierschutz, etc. Zudem gibt es mittlerweile spezielle HSP-Treffen, HSP-Foren und auch HSP-Coachings über die man auch Kontakte zu Gleichgesinnten knüpfen kann.


Hochsensibilität in der Partnerschaft

Grundsätzlich ist die Redewendung „Gleich und Gleich gesellt sich gern“ psychologisch gesehen sehr zutreffend. Das bedeutet, dass Sie sich als hochsensibler Mensch mit anderen Hochsensiblen viel besser identifizieren können und es dadurch im alltäglichen Leben mit einer gleichgesinnten Person in der Regel einfacher haben, zumal Ihr besonderes Wesen es ja ohnehin schon nicht immer leicht hat. Voraussetzung jedoch ist, dass beide Partner mit sich im Reinen sind und ihre Hochsensibilität sowohl erkannt als auch akzeptiert haben. Unter dieser Voraussetzung besteht die Möglichkeit auf eine wunderbar interessante, humorvolle und intensive Beziehung auf Augenhöhe, in der man sich geliebt und verstanden fühlt.