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Beziehungsmuster erkennen und Glück in der Partnerschaft finden

Fühlten Sie sich in einer Beziehung schon einmal richtig unwohl? Und haben Sie sich gefragt, wer Sie eigentlich noch sind und wo Ihre Grenzen geblieben sind?

Partnerschaften sind nicht immer einfach und es kann dafür Gründe geben, die oftmals aus unserer Kindheit kommen.

Wir sind ja alle nicht hier auf der Partnersuche, weil wir es auf Anhieb gut getroffen haben. Doch seien Sie frohen Mutes, Singles haben mehr Zeit und den Raum zu reflektieren, sich der Umstände bewusst zu werden und neue Wege zu gehen.

In einer Beziehung braucht es für Reflexion ein wenig Abstand, aber auch das ist machbar.

So möchte ich Ihnen heute ein Beziehungsmuster vorstellen, das durchaus so viel Kraft hat eine Partnerschaft zu stören, unter Umständen sogar unmöglich macht:

 

Die Co-Abhängigkeit

Vielleicht kennen Sie den Begriff und haben ihn schon mal in Zusammenhang mit Süchten gehört.

Hier hilft der Co-Abhängige dem Süchtigen, gibt ihm Geld oder besorgt ihm das, was er braucht. Dafür bekommt er Kontrolle und Macht über den Abhängigen.

Inzwischen hat sich dieser Begriff auch in Beziehungen etabliert und es lohnt sich hinzuschauen, wenn man betroffen ist. In einem gewissen Maß haben wir alle co-abhängiges Verhalten in unserem Leben zu überwinden.

 

Die Sucht nach Liebe

Es gibt Menschen, die süchtig nach Liebe oder Beziehungen sind.

Am Anfang einer Beziehung wird dies nicht unbedingt so schnell klar - der Verlauf ist oftmals subtil und schleichend.

Anhand der Geschichte von Maja und Bernd wollen wir uns das einmal genauer ansehen:

Bernd und Maja lernen sich auf einer Feier bei Freunden kennen und verlieben sich ineinander.

Beide sind auf „Wolke 7“ und genießen ihr Miteinander. Bernd ist sehr zuvorkommend und liest ihr jeden Wunsch von den Augen ab. Er will sie überall dabei haben und vollkommen in sein Leben integrieren. Maja fühlt sich sehr wohl dabei und als Bernd sie nach einigen Monaten fragt, ob sie zu ihm zieht, willigt sie ein. Sie denkt, was könnte schöner sein, als mit so einem wunderbaren Mann zu leben.

Doch schon wenige Wochen nach dem Umzug wirkt Bernd jedoch immer öfter gestresst und ist manchmal auch ungehalten.

 

Was ist passiert?

Maja denkt, dass sie etwas falsch gemacht hat und versucht eine noch bessere Partnerin zu sein, ihm seine Wünsche von den Augen abzulesen und sich ganz und gar auf ihn einzustellen. In der Kindheit hat sie gelernt, ihre sensiblen Antennen auszufahren und zu spüren, was der andere gerade braucht.

Bernd ist süchtig nach Liebe und hat sich in den ersten Monaten unbewusst ganz auf Maja eingestellt, um sie zu binden. Er kann dieses „Spiel“ nun nicht mehr aufrechterhalten, wird wieder er selbst und kritisiert Maja.

Hier fängt es an, kompliziert zu werden.

Anstatt, dass Maja Grenzen setzt und Bernd erklärt, wie sie sich fühlt, spielt sie sein „Spiel“ mit. Sie wertet sein Verhalten als ihr Versagen, anstatt ihre natürlichen Grenzen zu achten und will aber nun erst recht alles richtig machen. Hierdurch versucht sie Bernd zu zeigen, dass sie alles für ihn tut und übernimmt bald jegliche Verantwortung für die Beziehung.

Das Muster ihres Verhaltens ist jedoch manipulierend und kontrollierend. Sie selbst verliert dadurch den Bezug zu sich selbst und kann sich unter Umständen sogar völlig in der Partnerschaft aufgeben. Ihre Gefühle, Gedanken und ihr Handeln drehen sich dann nur noch um Bernd.

Wahrscheinlich fühlt sie sich jedoch über kurz oder lang überfordert und ausgelaugt.

Beide handeln aus mangelndem Selbstwertgefühl und können dadurch in eine Symbiose geraten, die ihre unbewussten Bedürfnisse zu erfüllen scheint, sie jedoch nicht glücklich machen wird.

Wird dieses Muster nicht erkannt, lebt das Paar nach Regeln, die ihre Beziehung zwar aufrechterhält, sie aber nicht glücklich macht.

Das ist für beide Seiten schwierig und vor allem ist es keine Liebe. Es ist eine Verstrickung, die die Freiheit beider einschränkt.

 

Die Lösung – so geht es weiter

Eine erfüllende Partnerschaft sieht anders aus und man kann sich fragen, ob man nicht doch lieber allein lebt und das Single-Leben genießt. Oder?

Wenn Sie sich in dem einen oder anderen Punkt wieder gefunden haben, gibt es glücklicherweise viele Möglichkeiten, den Weg zu einer gesunden und glücklichen Partnerschaft zu finden. Denn solche Verbindungen sind nicht unbedingt zum Scheitern verurteilt.

Der Grad der Abhängigkeit kann ganz unterschiedlich und individuell sein, wie jeder Mensch eben auch. Wenn die Verletzungen oder Verstrickungen zu groß sind, kann es sicherlich sinnvoll sein, sich fachliche Unterstützung zu holen.

Der wichtigste Schritt dabei ist es, sich diese Muster

  • bewusst zu machen,
  • sie zu beenden
  • oder bewusst mit ihnen zu leben.

Wenn Sie gerade Single sind, ist es doch wirklich eine gute Gelegenheit, einmal eine beendete Partnerschaft unter die Lupe zu nehmen, um mögliche Fehler in Zukunft zu vermeiden.

Wenn Sie gerade eine Beziehung führen, lohnt es sich sicherlich ebenso hinzuschauen und daran zu wachsen.

Mögliche Wege sind um Beispiel:

• Ein Beziehungstagebuch schreiben

Schreiben Sie ganz frei und ohne Wertung alle Gefühle auf, die zum Thema hochkommen.

Es wird Ihnen Aufschluss über Ihr Innerstes geben.

Das innere Kind

Malen Sie ein Bild oder schreiben Sie einen Brief an Ihr inneres Kind, lassen Sie wieder

alles ohne Wertung zu und fühlen Sie, was passiert.

Rollen in der Familie

Schreiben Sie auf, welche Rollen Sie in Ihrem Leben spielen (müssen) und fragen Sie sich,

welche wirklich zu Ihnen gehören und ob Sie sie weiterhin spielen wollen.

Hier helfen auch Familienaufstellungen nach Bert Hellinger.

Dies sind spannende und heilende Helfer, die die Problematik ins Bewusstsein holen.

Zur Vertiefung des Themas gibt es auch viel Lesenswertes.

 

Erkannt, besprochen und geklärt, können Sie den Weg in eine freudvolle Beziehung ebnen.

Und das wünschen wir uns doch alle.

 

„Bewusstsein ist der stärkste Katalysator des Wandels“

Eckhard Tolle

 

 

Sabine Meiring, systemischer Coach

01.08.2021