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Die 5 Sprachen der Liebe: Wie wir Gefühlen eine Stimme geben

Wussten Sie, dass es weltweit über 7000 verschiedene Sprachen gibt? Und dass in manchen Ländern bis zu 100 Sprachen parallel gesprochen werden? In Nigeria oder Kamerun zum Beispiel. Ist Ihnen jemals Nilosaharanisch untergekommen? Oder Austronesisch? Immerhin sprechen das etwa 296 Millionen Menschen, unter anderem in Taiwan, auf Madagaskar oder in Indonesien.
 

Sogar in der Liebe gibt es verschiedene Sprachen - völlig unabhängig von der Herkunft der Partner oder ihrem Kulturkreis. Hier geht es nicht um Linguistik im klassischen Sinn - mit Vokabeln, Grammatik, Phonetik und Satzbau. Sondern um Beziehungssprachen, die in jeder Partnerschaft und auch in Freundschaften gelebt werden. Und die dafür verantwortlich sind, dass sich die Liebe zwischen zwei Menschen transportiert. Dass die Gefühle, die ein Partner aussendet, tatsächlich beim anderen ankommen. Und umgekehrt.
 

Die „5 Sprachen der Liebe“ gehen auf den amerikanischen Anthropologen, Autor, Pastor und Beziehungstherapeuten Gary Chapman zurück. Sein gleichnamiges Buch aus dem Jahr 1992 gilt als Basiswerk der Paartherapie. Der Grundgedanke: Jeder Mensch drückt seine Gefühle in einer eigenen emotionalen Sprache aus.
 

  • Verwenden beide Partner dieselbe Liebessprache oder verstehen die des anderen, entsteht ein gegenseitiges Sich-geliebt-Fühlen und damit ein harmonisches Miteinander.
  • Kommunizieren Sie ihre Liebe aber auf unterschiedliche Weise und wissen die des anderen nicht zu deuten, funktioniert das Kommunikationsmodell nicht. Die Nachricht erreicht ihren Empfänger nicht oder er empfängt eine falsche.


Im Optimalfall sprechen in einer Beziehung also beide entweder von Natur aus dieselbe emotionale Sprache oder sie erlernen jeweils die des Partners. So funktioniert beides: Zuneigung zeigen und Zuneigung empfangen.  

Welche fünf Möglichkeiten es gibt, um Gefühle auszudrücken, definiert Paartherapeut Chapman so:

 

1. Lob und Anerkennung/Liebe Worte

Ein ehrliches „Ich liebe Dich!“ sagt: Es ist mir ernst. Du bist mir wichtig! Und in einer längeren Partnerschaft: Du bist mir nach wie vor wichtig! In der Honeymoon-Phase einer Beziehung fallen diese magischen drei Worte häufiger. Aber nur, weil solche Liebeserklärungen mit der Zeit vielleicht seltener werden, heißt das nicht, dass die Gefühle langsam verschwinden. Werden Sie sich klar, ob Ihr Partner seine Zuneigung nicht auf einer anderen Ebene ausdrückt. Oder er ob er/sie vielleicht genau diese Worte braucht, um sich geliebt zu fühlen. Manche Menschen werden unsicher und zweifeln an Gefühlen, wenn sie nicht tatsächlich ausGESPROCHEN werden.

 

2. Zweisamkeit

Ein romantisches Dinner Date, ein ausgedehnter Spaziergang zu zweit, eine Wochenendauszeit im Flitterwochenhotel - bewusst Zeit miteinander zu verbringen, ist eine weitere Übersetzung von „Ich liebe Dich!“. Gemeinsame Aktivitäten verbinden und zeigen, dass man die Gesellschaft des anderen genießt und schätzt. Wenn genau das - für einen von beiden - zu kurz kommt, kann die Beziehung in Schieflage geraten. Dabei haben Sie aktuell vielleicht nur gerade Stress im Job, ein neues Hobby oder werden in Ihrer Familie gebraucht. Oder Sie wünschen sich einfach auch mal Zeit für sich. An ihren Gefühlen hat sich nichts geändert. Obwohl beim Partner eventuell ein anderer Eindruck entsteht. Wenn beide hier nicht in derselben Beziehungssprache kommunizieren, können sich Missverständnisse schnell hochschaukeln.

 

3. Geschenke

Von mir, für Dich! Liebe ist, …wenn der Partner plötzlich Blumen hinter dem Rücken hervorzaubert. Oder man beim Zubettgehen die Lieblingsschokolade auf dem Kopfkissen findet. Geschenke und Aufmerksamkeiten sind Gefühle, die man mit Händen greifen kann. Am besten nicht nur zum Geburtstag oder an Weihnachten, sondern zwischendurch, spontan und unerwartet. Die Botschaft: Er/sie will mir eine Freude machen und mich glücklich sehen! Umgekehrt kann das vergessene Geschenk zum Kennenlern- oder Hochzeitstag für Gewitterwolken am Beziehungshimmel sorgen. Machen Sie sich bewusst: Für Ihren Partner kann ein Geschenk DIE Sprache der Liebe sein. Auch, wenn Sie eine andere sprechen.

 

4. Hilfsbereitschaft

Vielleicht sind Sie eher der pragmatische Typ? Jemand, der lieber anpackt? Der da ist, wenn er gebraucht wird. Bei alltäglichen Dingen wie beispielsweise der Steuerklärung, dem Reifenwechsel oder dem Shuttleservice für die Kinder. Hilfsbereitschaft ist auch eine Art, Zuneigung und Verbundenheit zu zeigen. In dieser Sprache heißt „Ich mach das schon, Schatz!“ genauso viel wie „Du liegst mir am Herzen! Deshalb möchte ich Dich entlasten.“. Nicht jeder ist der geborene Romantiker, der sein Herz auf der Zunge trägt. Auch Gesten und Taten können in einer Beziehung für sich sprechen. Wichtig ist nur: Sie müssen beim Gegenüber Gehör finden.

 

5. Intimität/Zärtlichkeit

Berührungen und Umarmungen sind Balsam für die Seele! Das verdanken wir dem sogenannten Kuschelhormon Oxytocin. Es hilft beim Stressabbau, kräftig das Immunsystem und stärkt zwischenmenschliche Bindungen! Durch körperliche Zuwendung entsteht ein einzigartiges emotionales Band - die intimste Sprache der Liebe. Aber auch hier gilt: Missverständnisse und Sprachschwierigkeiten sind vorprogrammiert, wenn die Partner nicht auf einer Wellenlänge funken. Ein lebhaftes Sexleben ist noch keine Garantie für eine intakte Beziehung. Andererseits: Wenn Zärtlichkeiten nach der ersten Liebeseuphorie etwas nachlassen, müssen Sie nicht sofort die gesamte Partnerschaft in Frage stellen. Bleiben Sie im Austausch mit ihrem Gegenüber und kommunizieren Sie, welchen Stellenwert Intimität jeweils für Sie hat.

 

Hinterfragen, lernen, verstehen: In welcher Sprache harmonieren wir als Paar?

Haben Sie herausgefunden, welche der fünf Liebessprachen Ihre ist? Und welche die Ihres Partners? Das ist der erste Schritt für eine GEMEINSAME Liebessprache. Machen Sie nicht den Fehler, Ihre Methode einfach auf den anderen zu übertragen. So einfach ist es leider nicht. Aber grundsätzlich gilt: Wir können in allen Sprachen kommunizieren! Keine schließt die andere aus! Es ist immer möglich, die Sprache des Gegenübers zu „lernen“, um ihn und seine Bedürfnisse besser zu verstehen. Und um ihm auch die eigenen Bedürfnisse verständlich zu machen. Wenn Sie es schaffen, sich so miteinander zu verbinden, sind Sie auf dem richtigen Weg zu einer beständigen, erfüllten Liebe. Dann treffen aufrichtige Worte, Gesten und Gefühle auch tatsächlich ins Herz.

 

Quellen: https://www.swr.de/wissen/1000-antworten/wie-viele-sprachen-gibt-es-100.html
https://de.wikipedia.org/wiki/Sprachfamilien_der_Welt
https://de.wikipedia.org/wiki/Gary_Chapman
https://www.quarks.de/gesundheit/darum-sind-beruehrungen-so-wichtig/

 

09.03.2023