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Gartenarbeiten im April

Draußen wird es immer schöner. Die Sonne scheint länger. Die Tageslichtstunden nehmen zu und es wird langsam aber sicher immer wärmer. Jetzt kribbelt es jedem Menschen so langsam in den Fingern, dass er mehr Zeit an der frischen Luft verbringt und wieder mehr im Garten werkeln kann.

Die Tätigkeiten, die man im Garten erledigen sollte, nehmen jetzt auch monatlich zu. Im März konnte man auch schon so einige Tätigkeiten starten, aber oft waren es auch Vorbereitungsarbeiten für die kommende Sommersaison. Jetzt kann es langsam aber sicher richtig losgehen.

 

Vorbereitungsarbeiten

Auch jetzt fallen noch Vorbereitungsarbeiten an. Dazu zählen zum Beispiel:

  1. Man kann langsam die dicken Winterschutzpackungen, zum Beispiel Reisig etc. abbauen. Natürlich sollte man frostempfindliche Pflanzen noch bis Mitte Mai abgedeckt lassen bzw. auf jeden Fall sich Abdeckungsmaterial (Vlies, Reisig, Säcke) zurechtlegen.
  2. Es muss auf Schädlingsbefall geachtet werden. Das wärmer werdende Wetter lockt auch Schädlinge hervor. In diesem Zusammenhang sei besonders auf Schnecken verwiesen, deren Eier und auch die Schnecken selbst man aufsammeln und vernichten sollte. Gegen Schnecken kann man auch Bierfallen oder Schneckenzäune aufstellen.
    Durchtreibende Kreuzblütler stellen einen wirksamen Läuseschutz dar. Zum Beispiel bekommen die Röschen von nicht ganz abgeernteten Rosenkohlstrünken im April leuchtend gelbe Blütenstände, welche Schwebfliegen anlocken und sich vermehren lassen. Schwebfliegen fressen Blattläuse. Weitere Kreuzblütler sind die Kohlarten (Blumenkohl, Weiskohl, Wirsing, Chinakohl etc.) aber auch Raps oder Radieschen. Feuerwanzen bekämpfen Kleininsekten und deren Eier und fühlen sich in der Nähe von Linden und Malven wohl.
  3. Das erste Unkraut, welches aus der Erde hervorkommt und sprießt, sollte natürlich auch regelmäßig entfernt werden. Bei dieser Gelegenheit kann man auch gleich die Erde zwischen den Beetreihen lockern.
  4. Saaten und junge Pflanzen müssen feucht gehalten und sollten mit Netzen vor den Vögeln geschützt werden. Ergo: Bei Wärme und Trockenheit muss gewässert werden.
  5. Jetzt kann der Rasen, wenn er nicht zu feucht sein sollte, das erste Mal gemäht werden. Im April bereitet man auch die Flächen, wo man neuen Rasen säen möchte, vor.

 

Dies waren weitergehende Vorarbeiten, aber was kann man jetzt im April im Garten aktiv tun?

 

Welche Blumen können im April gesät oder gepflanzt werden?

Sommerpflanzen, die sehr robust sind (beispielsweise Ringelblumen, Kornblumen etc.) können jetzt ab April direkt ins Beet gesät werden.

 

Neue Stauden sollten gepflanzt und ältere Stauden geteilt werden. Zweijahresblumen, die verblüht sind, können jetzt entfernt werden und die Flächen oder Orte, wo die Zwiebelblumen sich wieder langsam in die Erde verkriechen, sollte man sich merken oder irgendwie markieren, damit man auf diesen Plätzen im Sommer nicht aus Versehen noch etwas sät.

 

Außerdem bei Tulpen und Narzissen die Blütenstiele entfernen, da die Bildung von Samen viel Nährstoffe kostet, welche dann als Reservestoffe für die Blüte im nächsten Frühjahr fehlen.

 

Zum Beispiel können jetzt Monbretien, Milchstern, Sommeraster, Kornblume, Godetie, Lein, Lupine, Wunderblume, Klatschmohn, Bienenweise und andere, auch robuste einjährige Blumen ausgesät werden. Dazu den Boden mit einer Grabegabel spatentief lockern, alle Unkräuter, auch deren Wurzeln, herausziehen und entfernen und den Boden mit einem Rechen glätten. Danach kann der Samen mit Sand gemischt und breitwürfig ausgesät werden. Eine andere Möglichkeit besteht in der Ziehung von Rillen, wo in einer Reihe gesät wird. Danach mit Erde abdecken und angießen – bei auftretender Trockenheit nach der Pflanzung natürlich auch gießen.

 

Noch komfortabler und einfacher sind Saatbänder oder Saatteppiche. Diese sind aber teurer und man ist auf die Blumenarten und -farben schon festgelegt.

 

Wenn man selbst sät, kann man kreativer und variabler sein.

 

Was ist bei Topfblumen/Topfpflanzen zu tun?

Umtopfen (für Zitruspflanzen gibt es besondere Zitruserde), Düngung (mit organischem Flüssigdünger), Rückschnitt und Entfernung von alten/kranken Blättern bei Kübelpflanzen sollten auch jetzt erfolgen.

 

Junge Kübelpflanzen müssen alle 2 bis 3 Jahre in einen größeren Topf umgetopft werden. Ältere Pflanzen alle 5 bis 6 Jahre. Bei Frostgefahr müssen diese auch mit Zeitungspapier, Vlies oder einem großen Tuch abgedeckt werden.

 

Welches Gemüse/Kräuter kann im April in die Erde gebracht werden?

Jetzt ist der ideale Zeitpunkt, um sich nach Gemüse (Sommer- und Herbstsorten, Fruchtgemüse) oder Pflanzen umzusehen und (robustes) Gemüse und Kräuter noch im April in die Erde zu bringen. Die meisten Gemüse und Kräuter können schon jetzt gepflanzt werden. Außerdem können die Folgesaaten von Salat, Radieschen und Möhren vorgenommen werden.
Junge Pflanzen von Tomaten, Gurken und anderen Fruchtgemüsen dürfen allerdings noch nicht nach draußen, aber man kann sie schon abhärten. Tomaten, Gurken usw. erst nach den Eisheiligen (ab Mitte Mai) draußen anpflanzen oder säen.

Saatgut, was schon aufgegangen ist, sollte ausgedünnt werden und ein Schutz der Saaten gegen Vögel oder Insekten mit Netzen erfolgen.

 

Eine Aussaat sofort ins Gemüsebeet kann jetzt für Mangold, Spinat, Rettich, Radieschen, Möhren, Rote Beete, Schwarzwurzeln, Pastinaken, Mark- und Zuckererbsen, Zwiebeln, Knoblauch und Chicoree erfolgen. Dabei kann man im Hinterkopf behalten, dass rotblättrige Salatsorten von Schnecken verschmäht werden und der grüne gekrauste Pflücksalat „Barman“ und der Kopfsalat „Dynamite“ sind Blatt- und Wurzelläusen ein Graus.

 

Bei einer Bodentemperatur von 7 Grad Celsius kann man auch Frühkartoffeln pflanzen. Erst eine Rille ziehen, da ungekeimte Kartoffeln hineingeben. Durch die Frostempfindlichkeit des Kartoffelkrauts muss man für diese Folie oder Vlies in den ersten Wochen bereithalten. Wenn das Kartoffellaub herauskommt, Kartoffeln anhäufeln, damit die Knollen, welche dicht unter der Erdoberfläche liegen, nicht grün und ungenießbar werden.

 

Vorkultivierte und abgehärtete Zwiebeln können jetzt auch raus, aber wenn es noch kalt ist, dann lieber bis Mai warten. In der letzten Aprildekade können Gurken und Tomaten schon im Kleingewächshaus oder Folienhaus gepflanzt werden. Um einen warmen, gut durchlässigen Boden für Gurken zu erhalten, mischt man Stalldung, Kompost oder Heu unter und pflanzt in die 100 cm entfernten Reihen aller 50 cm eine Pflanze. Bitte Jungpflanzen im Fachhandel erstehen. Gurken brauchen auch ein Gerüst.

 

Bei Salat und Kohlrabi können Folgesaaten angestrengt werden. Unempfindliche Kräuter wie Petersilie, Schnittlauch, Bohnenkraut, Dill, Koriander, Estragon, Oregano, Zitronenmelisse oder Gewürzfenchel können ab Mitte April ins Freiland gesät werden. Mit Folien oder Vliesen können sie vor Spätfrösten geschützt werden.

Im März in Töpfe ausgepflanzte Kräuter können, wenn sie noch nicht umgetopft und abgehärtet wurden, erst ab Mitte Mai raus ins Freiland. Die Kräuter, welche kälteempfindlich sind und so drinnen überwintert haben (Rosmarin, Fruchtsalbei-Arten, Zitronenstrauch) können auch raus, müssen aber bei Frösten wieder reingeholt werden. Ab Mitte Mai können diese ganz raus. Hier auch schauen, ob der Topf noch ausreicht, sonst umtopfen, aber auf jeden Fall verdorrte Zweige bis an die Basis abschneiden.

 

Wie kann man den höchsten Ertrag erzielen? – Tipps für die Anbaufläche

Für reichlichen Ertrag sollte man die Anbaufläche in vier gleichgroße Flächen aufteilen, denn wenn man immer wieder die gleichen Pflanzen an den gleichen Ort pflanzt, laugt der Boden mit der Zeit langsam aus. Fruchtwechsel beugen dem vor.

 

In das erste Feld wird immer Gemüse gepflanzt oder gesät, was reichlich Dünger beansprucht. Beispiele sind Blumenkohl, Brokkoli und Sellerie.

 

Der zweite Teil ist für Mittelzehrer wie Kohlrabi, Möhren oder Tomaten vorgesehen.

 

Im dritten Bereich fühlen sind Feldsalat, Radieschen (Schwachzehrer) wohl.

 

Die verbleibende Fläche ist dem Gründünger (z. B. gelbe und blaue Lupine, Phacelia, Ölrettich, weißer Senf) vorbehalten.

 

Jedes Jahr wechselt die Bepflanzung der Felder. Erst kommen im Jahr 1 in ein Feld Starkzehrer, dann Mittelzehrer (Jahr 2), danach Flachzehrer (Jahr 3) und der Gründünger bildet im vierten Jahr den Abschluss. Wenn man auf den Gründünger im 4. Jahr verzichtet, muss man die Fläche gut düngen oder mit Kompost anreichern, bevor man nach den Schwachzehrern wieder Starkzehrer anpflanzt.

 

Hat man nur einen sehr kleinen Garten, kann man auch sehr gut mit Mischkulturen arbeiten. Diese können die Erträge steigern.

Zwiebeln fühlen sich neben dem Zucchini wohl. Kohlrabi bevorzugt Tomaten in seiner Nachbarschaft. Weitere Kombinationen sind Erbsen und Kopfsalat, Möhren und Mangold, Gurken und Borretsch, Tomaten und Basilikum oder Kohlrabi und Radieschen. Wer ein buntes Poutpurri aus Gemüse und Blumen wünscht, auch hier sind viele Kombinationen wie zum Beispiel Indianernessel und Paprika, Mangold/Tomaten und Ringelblume, Sonnenblume und Bohnen als auch Kapuzinerkresse und Zucchini/Kohl möglich. Auf Staudentauschbörsen, welche in Zeitungen oder Gartenzeitschriften angekündigt werden, kann man Kräuterpflanzen etc. preisgünstig kaufen oder tauschen.

 

Düngung: Was ist der beste Dünger?

Die Düngung von Rosen, Sträuchern und Bäumen sollte jetzt auch erfolgen. Am besten verwendet man Blaukorn Erntec, da hier der Phosphatgehalt geringer ist, denn Phosphat ist genug in den meisten Böden vorhanden. Der Stickstoff von diesem Dünger bleibt auch länger im Boden. Oder man greift zu dem noch umweltverträglicheren Langzeitdünger Osmocote.

Universaldünger wird meistens nicht benötigt. Diesen erst nach einer gründlichen Bodenuntersuchung und festgestellten Mangelerscheinungen benutzen. Wenn alle Nährstoffe im Boden vorhanden sind, kann man auch mit fein gemahlenem Hornmehl düngen. Rosen können auch an frostfreien Tagen ausgepflanzt werden.

 

Wichtige Arbeiten bei den Zier- und Obstgehölzen

Auch bei den Zier- und Obstgehölzen fallen jetzt im April einige Arbeiten an. Wenn es zu trocken ist, müssen diese natürlich immer gut gewässert werden. Jetzt ist ein guter Zeitpunkt, um immergrüne Nadel- oder Laubgehölze als auch frostempfindliche Gehölze wie Rosen, Kiwi und Weinrebe zu pflanzen.

Allerdings sollte ab Ende April/AnfangMai, wenn es dann langsam trocken und warm ist, Containerware gekauft werden. Die jetzige Entfernung von Mulchdecken unter den Obstbäumen vor Blühbeginn garantiert eine bessere Abstrahlung der Wärme des Bodens und so besteht eine geringere Spätfrostgefahr.

Natürlich hält eine Mulchschicht auch die Bodenfeuchtigkeit zurück, schützt vor Verschlämmung, sorgt für eine Verbesserung des Lufthaushalts und bremst auch das Unkrautwachstum. Hier muss in dem Sinne sorgfältig abgewogen werden.

 

 

Meyer, Joachim (2015): Gartenjahr für Einsteiger. Schritt für Schritt zum grünen Paradies, Gräfe und Unzer Verlag GmbH München, S. 12-13.

Böhmig, Franz (2018): Rat für jeden Gartentag, Eugen Ulmer KG Stuttgart, 30. Auflage, S. 111.

Throll, Angelika u. Wolf, Jürgen (2014): Mit Erfolg durchs Gartenjahr. Das Kosmos Praxishandbuch Monat für Monat, Franckh-Kosmos Verlags-GmbH und Co KG Stuttgart, 1. Auflage, S. 64-65, 66-67, 74-75, 77, 82-85, 88.

Plantopedia: Kreuzblütler, Kreuzblütengewächse, Brassicaceae – Steckbrief + Merkmale, Advanco GmbH.

https://www.plantopedia.de/pflanzenfamilien/kreuzbluetler/ (Zugriff: 04.04.2022)

 

04.04.2022

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