Wer möglicherweise schon eine längere Suche nach einem geeigneten Partner für eine dauerhafte Beziehung hinter sich hat, der ist natürlich überglücklich, wenn er am Ende jemanden kenngelernt und auch schon das eine oder andere Mal gedatet hat. Ist DAS endlich der Beginn einer echten Liebe?
Umso größer dann der Frust, wenn der Wunschpartner nach einigen Wochen plötzlich auf Distanz geht, bevor die Beziehung überhaupt richtig begonnen hat. Woran das liegen könnte? Möglicherweise haben Sie es dann mit jemandem zu tun, der eine starke Bindungsangst hat. Dieses Phänomen wird in der Literatur auch als Bindungsphobie bezeichnet.
Innerlich zerrissen: Nähe, ja! Partnerschaft, nein!
Das Thema Bindungsangst gewinnt in unserer Gesellschaft immer mehr an Bedeutung. Und es zeigt sich nicht nur bei Männern, wie oft angenommen! Experten gehen davon aus, dass das Phänomen bei bis zu 40 % aller Menschen auftritt – mehr oder weniger stark. *
Das Kernproblem: Die Betroffenen haben einerseits Angst vorm Alleinsein und suchen daher die intensive Nähe anderer. Sollte die jedoch konkreter, greifbarer und verbindlicher werden, fühlen sie sich andererseits unter Druck gesetzt und ziehen sich zurück. Das kann im Extremfall bis hin zum Kontaktabbruch oder sogar zum Ghosting führen.
Meist sind solche Personen gleichzeitig sehr talentiert im Aufbau von Nähe. Da sie sehr charmant und gefühlvoll sind, ist es oft nicht leicht, sie direkt als Beziehungsphobiker zu erkennen.
Gleichwohl gibt es auch im frühen Stadium eines Kontaktes mit einem solchen Menschen meist schon Hinweise auf eine erste Distanzierung. Allerdings wollen frisch Verliebte das leider nicht immer wahrhaben. Beispielsweise geht der andere nach einem schönen Treffen für ein paar Tage auf Tauchstation, vertröstet sein Gegenüber immer wieder oder hält Verabredungen nicht ein. Solche Verletzungen sollten Sie auf keinen Fall einfach so hinnehmen!
Welche weiteren Verhaltensweisen sonst noch Red Flags sind, an denen Sie möglicherweise Beziehungsphobiker erkennen können, das lesen Sie hier.
Veranlagung? Persönlichkeitsakzentuierung? Woher kommt Bindungsangst?
Wer sich näher mit dieser Materie befassen möchte, dem empfehlen wir "Ich finde mich toll - warum bin ich noch Single?" von Susan Page. In der Taschenbuchausgabe von 2001 wird das Phänomen „Bindungsangst“ auf den Seiten 150-167 mit einigen konkreten Beispielen und Tipps recht gut beschrieben.
Ein anderer sehr interessanter Ansatz, um diesem Phänomen zu begegnen, ist eine astrologische Kurzanalyse anhand des Geburtsdatums des potenziellen Partners. Auch ohne die exakte Geburtszeit bzw. den exakten Geburtsort zu kennen, lässt sich mithilfe des Geburtsdatums untersuchen, ob - laut Horoskop - Tendenzen für eine Beziehungsphobie angelegt sind, beispielsweise aufgrund einer problematischen Uranus-Venus Aspektierung.