In unserer Gesellschaft wird das Phänomen der Einsamkeit von Menschen oftmals sehr stark unterschätzt. Man geht davon aus, dass sich in etwa 50 % der alleinlebenden Erwachsenen und ca. 25 % der verheirateten Erwachsenen regelmäßig einsam fühlen. Das Problem der Einsamkeit ist dabei über alle Altersgruppen hinweg zu beobachten, am meisten betroffen sind jedoch die 30 bis 40-Jährigen.
In Zeiten der schier unendlichen Möglichkeiten, die das Internet heutzutage bietet, um Kontakte zu knüpfen, ist diese Situation sehr überraschend.
Sofern diese negativen Gefühle von Einsamkeit nicht nur vorübergehend vorhanden sind, sondern über einen längeren Zeitraum anhalten, führt dies oftmals auch zu einem Rückzug, da man denkt, man hätte versagt, man würde nicht mehr gebraucht werden oder weil man Angst davor hat, andere zu enttäuschen.
Letztendlich kann dies auch zu gesundheitlichen Problemen führen, bis hin zu der Inanspruchnahme von Therapien und einer möglicherweise geringeren Lebenserwartung.
Aus diesem Grunde sollten Betroffene Ihre Situation nicht einfach hinnehmen, sondern sich aktiv um eine Besserung kümmern. Je früher, desto besser!
Es liegt alles in uns – Einsamkeitsgefühle loswerden
Selbstverständlich kann es ganz viele unterschiedliche Gründe geben, sich einsam zu fühlen. So kann es durch äußere Umstände wie z. B. durch eine Trennung vom Partner, Arbeitslosigkeit etc. zu Situationen kommen, die das Phänomen Einsamkeit negativ beeinflussen.
Die Hauptursache von Einsamkeitsgefühlen liegt aber oftmals in der persönlichen Einstellung des Betroffenen zu sich selbst, zu seinen Mitmenschen und der Zukunft. Menschen, die über sich selbst sehr negativ denken, beispielsweise sie seien minderwertig, wären nicht liebenswert oder könnten anderen gar nichts geben, sind deutlich öfter von Einsamkeitsgefühlen betroffen.
Insofern ist oftmals nicht die Realität das Problem, sondern das negative Denken über die Situation, was dann in der Folge zu negativen Gefühlen und damit zu Einsamkeitsgefühlen führt.
Somit ist es auch keine dauerhafte Lösung, einen Partner zu suchen, um damit seine Einsamkeit zu überwinden, solange man das Problem nicht an der Wurzel anpackt und seine negativen Einstellungen zu sich selbst überwindet und zu mehr Selbstliebe und Selbstvertrauen findet.
Ein kleines Gedanken-Experiment
Nützlich könnte es sein, sich seine eigene Situation einmal ganz bewusst zu machen:
Testweise könnte man die eigene aktuelle Situation einmal bewusst negativ bewerten (sich also negative Gedanken machen) und dabei spüren, wie man sich dann fühlt, ggf. auch welche körperlichen Reaktionen diese Gedanken hervorrufen.
Die gleiche Situation sollte man dann aber natürlich auch einmal bewusst positiv bewerten (sich also positive Gedanken machen) und dann beobachten, wie man sich dabei fühlt und welche körperlichen Reaktionen diese positiven Gedanken ggf. hervorrufen.
Ein solches kleines Experiment könnte vielleicht verdeutlichen, dass bei gleicher Situation allein eine Veränderung der Bewertung, also der Gedanken, eine positive Veränderung in den Gefühlen mit sich bringt.
Für Singles mit Einsamkeitsgefühlen wäre es somit hilfreich, zunächst zu erreichen, dass man mit sich selbst im reinen, also mit sich selbst zufrieden ist und über sich selbst positiv denkt.
Eine solche innerliche Attraktivität ist wohl der erste Schritt aus der Einsamkeit. Sofern ein gesundes Maß an Selbstachtung gegeben ist, kann man sich auch noch etwas um eine gewisse äußerliche Attraktivität kümmern und dann die ersten Schritte unternehmen, um wieder auf andere Menschen zuzugehen.