Wir alle kennen die Sorte Mensch, der im Leben alles irgendwie zufliegt. Egal, was sie anpacken, sie haben scheinbar von vornherein eine Erfolgsgarantie - beruflich und privat. Während andere im Job frustriert auf der Stelle treten, machen sie mühelos Karriere. Während andere die Suche nach dem perfekten Match schon fast aufgegeben haben, sind sie längst glücklich vergeben oder genießen die Freiheiten und Möglichkeiten des Singledaseins. Staunend und ein bisschen neidisch fragen wir uns: Woran liegt das? Was machen diese Menschen anders?
Möglichkeit 1: Sie sind schlicht und einfach Glückspilze mit einem unverrückbaren Stammplatz auf der Sonnenseite des Lebens.
Aber gibt es das überhaupt?
Möglichkeit 2: Sie werden ganz bewusst selbst aktiv, indem sie Verantwortung übernehmen: für ihre Gefühle, ihre Selbstwahrnehmung und ihre ganz persönliche Herangehensweise im Alltag.
Diese beiden Optionen unterscheiden sich durch eine grundlegende Frage: Werde ich von äußeren Faktoren gelenkt? Oder bin ich es, der die äußeren Faktoren von innen heraus steuert?
Selbstverantwortung: Das Mindset entscheidet!
So funktioniert das Konzept: Wir entscheiden, welche Bedeutung wir dem geben, was wir erleben und womit wir konfrontiert werden. Gefühle - positiv oder negativ - werden bewusst wahrgenommen und die Konsequenzen für das eigene Leben eingeordnet. Am Ende steht die aktive Entscheidung, das eigene Glück oder Unglück nicht vom Verhalten anderer abhängig zu machen.
Liebe es ODER verlasse es ODER ändere es
Wer nach diesem Dreisatz lebt, ist auf einem guten Weg hin zu mehr Eigenverantwortung.
Hinterfragen Sie! Beispielsweise: Bin ich glücklich in meiner Beziehung? Was fehlt mir? Was kann ICH tun, um meine Situation zu verbessern? Wichtig: Warten Sie nicht darauf, dass ein Partner Sie glücklich MACHT. Passivität fördert FREMD- und nicht SELBSTverantwortung.
Für ein erfülltes Zusammensein – DU machst das WIR
Gleiches gilt für die Partnersuche und Beziehungen im Allgemeinen. Wer glaubt, das perfekte Match sei der Schlüssel für das persönliche Lebensglück, gibt die Verantwortung genau dafür aus der Hand. Denn im Umkehrschluss bedeutet das, dass Sie allein ja gar nicht (mehr) glücklich sein können.
Gefloppte Dates, enttäuschte Erwartungen und schmerzhafte Trennungen erlebt jeder. Wie wir mit ihnen umgehen, liegt an uns selbst. Wichtig ist es, in sich hineinzuhören. Welche Reaktion tut mir auf Dauer gut? Welche nicht? Hinterfragen Sie!
Verbessert es tatsächlich meine emotionale Situation, wenn ich Wut und Frust über den/die untreue(n) Ex tagtäglich mit mir herumtrage? Verbessert es meine emotionale Situation, wenn ich schlechte Erfahrungen auf neue Beziehungen übertrage? Oder ihnen aufgrund dessen gar nicht erst eine Chance gebe? Wenn Sie sich auf diese Weise über die Konsequenzen ihrer Gefühle klar werden, können Sie steuern, welchen Einfluss Ssie haben – destruktiv ODER konstruktiv.
Denn natürlich haben auch Schwächen, Zweifel, Ängste, Zorn und Trauer ihren Platz! Entscheidend ist, sie bewusst zu erleben und einzuordnen, um die seelische Balance wieder herzustellen. Sie sollten nie der emotionale Schlusspunkt einer Situation sein. Wenn Sie es schaffen, ihre reinigende Wirkung zu nutzen, können vermeintlich negative Gefühle am Ende neue Kräfte freisetzen!
So geht’s - 6 Tipps für mehr Selbstverantwortung
Machen Sie sich klar: Wenn nicht Sie die Verantwortung für Ihre Gefühle übernehmen, dann wird es keiner tun!
Das funktioniert nicht per Knopfdruck und sicherlich nicht in jeder Situation und in allen Lebensbereichen.
Selbstverantwortung wird eher in kleinen Schritten erreicht:
1. Verlassen Sie die Opferrolle!
Wer die Schuld an Problemen grundsätzlich bei anderen sucht, gibt damit das Heft aus der Hand. Das Verhalten der Mitmenschen darf nicht zwangsläufig das eigene steuern. Wem Sie die Schuld geben, dem geben Sie Macht über Ihr Leben!
2. Treffen Sie Entscheidungen nicht automatisiert: Es muss nicht so sein, weil es schon immer so war.
3. Definieren Sie äußere Faktoren nicht als Voraussetzung für persönliches Glück oder Scheitern.
„Wenn ich erstmal den perfekten Partner habe, dann werde ich richtig glücklich sein!“
Und bis dahin ist es für Sie okay, traurig und unerfüllt zu leben? So bringen Sie sich um viele glückliche Erlebnisse und Begegnungen. Sie selbst und nicht etwa der fehlende Partner!
4. Nehmen Sie die Ich-Perspektive ein.
Das beginnt schon verbal. Ein Beispiel: „Man könnte eigentlich mal wieder etwas nur zu zweit unternehmen“ ist eine Sache. „Ich wünsche mir, dass wir mal wieder etwas nur zu zweit unternehmen.“ eine ganz andere. Sie sind das Subjekt, das den Konjunktiv streicht, Wünsche klar und verbindlich formuliert. So erzielen Sie beim Gegenüber auch mehr als nur ein halbherziges „Ja, das sollten wir mal machen.“, bei dem es am Ende oft auch bleibt.
5. Haben Sie Mut zum Nein!
Das muss nicht unhöflich oder schroff wirken. Offen erklärt, kann es auch Verständnis und Entgegenkommen schaffen. Und: Sie grenzen sich emotional ab, wenn Sie Dinge, die Ihnen nicht guttun, ablehnen.
6. Gestehen Sie Fehler ein!
Sich selbst und anderen gegenüber. Nur dann können wir sie konstruktiv nutzen, zum Beispiel, um ähnliche Verhaltensmuster in Zukunft zu vermeiden, Situationen zu ändern und sie - allein oder gemeinsam, für uns und unser Umfeld - zu optimieren.
Shit happens. Aber: Wenn Dir das Leben Zitronen gibt, mach‘ Limonade daraus!
Halten wir fest: Bei Menschen, die selbstverantwortlich mit ihren Gefühlen umgehen, scheint nicht jeden Tag die Sonne. Sie sind auch nicht naiv, unrealistisch oder leben in einer Traumwelt.
Im Gegenteil: Sie realisieren ihre Umwelt, die äußeren Faktoren, Schwierigkeiten oder Herausforderungen ganz bewusst. Und sie sehen darin ihre persönlichen Möglichkeiten und Chancen, Dinge – auch im Kleinen – selbst zu gestalten und zu verändern.
Fremdverantwortung mag vielleicht auf den ersten Blick bequemer sein. Aber nur, wer Kapitän seiner Gefühle ist, kann das Schiff stabil auf Kurs bringen – in Job, Familie, Freundeskreis, Partnerschaft und bei der Partnersuche!
22.06.2023